Der Schlüssel zu unserem persönlichen Glück
Durch die ständige Möglichkeit sozialer Vergleiche und dem Streben nach Anerkennung jagen wir immer neuen Wünschen hinterher und versuchen so unser Glück perfekt zu machen. Dabei erreichen wir damit oft genau das Gegenteil. Mit seinem Gedicht „Glück“ trifft Hermann Hesse den Nagel auf den Kopf und zeigt uns, dass die Besinnung auf uns selbst der Schlüssel ist.
Unsere Erfolgsdefinition – Ganz im Außen
Solang du nach dem Glücke jagst,
Bist du nicht reif zum Glücklichsein,
Und wäre alles Liebste dein.
So lauten die ersten Zeilen des Gedichtes Glück von Herman Hesse (Mai 1907). Dieses Gedicht hat mich sehr berührt und ist heute aktueller denn je. Angespornt durch eine Erfolgsdefinition, die maßgeblich von der Anerkennung unseres Umfelds abhängig ist, sei es ein „Like“ auf unseren sozialen Netzwerken, eine Beförderung oder eine Bonuszahlung, sind wir heute primär im Außen anstatt bei uns selbst. So versuchen wir also unser Glück maximieren.
Unsere Wünsche – Ein Quell der Unzufriedenheit
Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass ich mich damit in eine ungesunde Abhängigkeit begebe. So lange ich die Dinge tue, um mir die Anerkennung durch andere zu sichern, so lange ich mir Ziele stecke, um mit meinem sozialen Umfeld mithalten zu können, so lange werde ich bestenfalls kurze Momente des Glücks empfinden. Denn schnell werde ich mich wieder dem nächsten Wunsch widmen, schließlich will ich ja mit meinem Umfeld mithalten. So können unsere Wünsche zu einem Quell großer Unzufriedenheit werden. Neulich habe ich den Satz gelesen: „Glück wurzelt in einem Zustand, in dem wir uns nichts wünschen, was außerhalb von uns selbst liegt und jene Dinge schätzen, die das Leben uns für kurze Zeit beschert.“ Diese Aussage wäre wohl ganz im Sinne von Herman Hesse, der mit seinem Gedicht zum Ausdruck bringt, dass das Glück in uns selbst ruht.
Was wir tun können – Mein Blick nach Innen
Aber wie erkenne ich was in mir ruht? Wie mache ich mich frei von äußeren Erwartungen? Dafür braucht es Abstand und den Blick nach Innen, um herauszufinden wofür mein Herz schlägt. Mein erster Schritt dazu war, wieder in Kontakt mit mir selbst zu treten und mich selbst im Alltag zu beobachten: Was weckt mein Interesse? Woran hatte ich heute besondere Freude? Was gibt mir Energie? Jeden Abend habe ich so meinen Tag Revue passieren lassen und mir kurze Notizen gemacht. Nach und nach konnte ich ein Muster für mein persönliches Glücksempfinden erkennen und meine persönliche Erfolgsdefinition herauskristallisieren. So entwickle ich meinen inneren Kompass stetig weiter. Und für die Tage, an denen ich mich dem Sog sozialer Vergleiche nicht entziehen kann, hängt nun Herman Hesses Gedicht an meinem Badezimmerspiegel und ruft mir in Erinnerung, worauf es wirklich ankommt.
Was sind deine Erfahrungen? Wie gelingt es dir, mehr bei dir zu bleiben? Hinterlass’ mir gerne deinen Kommentar!
Meinen Buchbeitrag zum Thema Glücksempfinden findest du hier.